Woran einen guten Mieter erkennen?

Aus der Sicht des Vermieters

Die Wohnung oder das Haus sollen neu vermietet werden. Vorab eine neuere Erfahrung: Die Mieter sollten sich um eine Wohnung wie um eine Arbeitsstelle bewerben (nicht unbedingt mit kompletten Lebenslauf, aber mit Schufa, den letzten 3 Gehaltsbescheinigungen oder dem Arbeitsvertrag, wenn man eine neue Stelle antritt und deshalb der Ortswechsel bevor steht). Denn je mehr man von sich preisgibt, umso eher wird ein Vermieter Vertrauen gewinnen.

1. Die Auswahl der Interessenten. Sie haben aus der Vielzahl der Bewerber eine begrenzte Anzahl von Interessenten ausgewählt, haben sich Selbstauskunfts-Formulare ausfüllen lassen, quasi die gesamte Bewerbung studiert und nun geht es daran, die Besichtigungstermine zu koordinieren. Am besten eignen sich dazu die Freitage oder Samstage, denn da hat jeder am besten Zeit. Und bitte keine Massenveranstaltungen mit zig-Leuten, lieber in kurzen Abständen hintereinander besichtigen lassen. Bitte nicht zur Abendzeit kommen lassen, denn insbesondere im Winter soll die Wohnung bei Tageslicht in Augenschein genommen werden. Nach der Terminvereinbarung mit den einzelnen Probanden gibt es nun ein paar praktische Hinweise, die Sie beachten sollten, damit Sie den besten Bewerber für Ihre Immobilie finden.

2. Die Pünktlichkeit. Ein ernsthafter Interessent ist meistens vor dem Termin schon vor Ort, berücksichtigen Sie dies in Ihrer Terminplanung, so dass Sie sich mindestens 10 Minuten vorher auf den Bewerber einstellen können.

3. Die Personen, die einziehen wollen. Sie sollten sich Fragen überlegen, die Ihnen im Zusammenhang mit den Interessenten einfallen und die Sie auch stellen dürfen (Fragen nach der Religion sind dabei ein absolutes Tabu!).

4. Die Besichtigung. Führen Sie durch die Räume, es sei denn, Sie haben einen Makler beauftragt, dann sollten Sie nicht unbedingt dabei sein, denn der Profi wird Sie nach dem Termin über seinen Eindruck informieren und Ihnen berichten, inwieweit die Leute für ein Mietverhältnis geeignet sind.

5. Der Vermieter oder Makler beobachtet die Interessenten, d. h. ihr Verhalten, die Gestik/ Mimik und die Fragen, die von ihm gestellt werden. Ein echter Interessent wird bzw. muss sich erklären, in welcher Form auch immer, denn wenn er die Immobilie anmieten möchte, dann ist er gut beraten, sich dazu verbal zu äußern, sonst könnte er zu den Verlierern gehören, wenn es um die Vergabe der Räumlichkeiten geht. Aus meiner Erfahrung sollte den Besuchern die Gelegenheit gegeben werden, die Wohnung/ das Haus unmittelbar nach der Erstbesichtigung noch einmal alleine zu besichtigen, damit er ohne Begleitung sich einen Eindruck von den künftigen Räumen machen kann.

6. Erklärung bei der Verabschiedung. Lassen Sie den Mieter die Freiheit, dass er sich erklären kann, ob ihm die Wohnung gefallen hat oder nicht. Denn bevor man auseinander geht, sollte man verbindlich einen zeitnahen Termin (höchstens 3 Werktage) nennen, bis wann sich der Mietinteressent zu entscheiden hat, ob er die Wohnung anmieten will oder nicht.

Vorsicht ist geboten, wenn ein Bewerber uneingeschränkt zu allem Ja und Amen sagt, dann könnte es sein, dass er in einer noch zu erklärenden Notsituation befindet und Sie als Vermieter abzuwägen haben, ob sie ihm in dieser Situation die Chance auf Anmietung geben.

7. Bauchgefühl: Sammeln Sie aus den vielen Puzzlesteinen der Bewerbung, der Besichtigung und Ihres persönlichen Eindrucks Informationen und wägen Sie das Für und Wider für den Interessenten ab. Lassen Sie Ihr Bauchgefühl nicht zu kurz kommen, denn wie beschrieb es in einem Buch ein namhafter Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut: Das Bauchgefühl ist die Summe aller gesammelten Lebenserfahrungen. Aber bitte nicht blenden lassen durch einen falschen Auftritt (gute Kleidung, dickes Auto usw.), denn so manche Mietnomaden verstehen es vorzüglich, sie als Vermieter hereinzulegen. Deshalb mag der Gang zum Makler machmal der Richtige sein, denn der filtert aufgrund seiner beruflichen Lebenserfahrung die guten von den weniger guten Interessenten heraus. Und er sollte sich zumindest moralisch verantwortlich fühlen und Sie unterstützen, wenn es mal nicht so geklappt hat mit der Qualität des Mieters. Viel Erfolg beim Vermieten!

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